• Sonnenaufgang

    Noten und Text


    Sūryāyā  Swāhā   Sūryāyā Idam Na mama


    Prajāpatayē Swāhā  Prajāpatayē Idam Na mama

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    Bitte beachten
    Bei diesem Mantra differieren Schreibweise und Aussprache gering. Deshalb ist der Text nur als Hilfestellung zu betrachten. Beim genauen Hinhören klingt das erste Sūryāyā mit a und das zweite scheint Sūryāyē mit e am Ende zu lauten. Deswegen wird hier erneut noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass verschriftlichter Text und aufgenommener Ton differieren, somit genaues Hinhören zum Erlernen der korrekten Aussprache vorzuziehen ist.
    Persönlich wurde mir die Aussprache mit a am Ende beigebracht. Und bestätigte sich unabhängig bei verschiedenen Leuten. Nur bei einer Person wurde die Dokumentation des Mantras mit e ausgeführt. Und auf Nachfrage so bestätigt.

  • Sonnenuntergang

    Noten und Text


    Agnayē  swāhā   Agnayē idam na mama


    Prajāpatayē swāhā  Prajāpatayē idam na mama

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Deutung der Mantren

Fundstück

Ansicht Mantren in Devanagari. Ansicht Mantren und englische Übersetzung

Im Anspruch von Quellenforschung und exakter Information, haben sich diese Abbildungen unter der Seite swarashram.com/free/ angefunden und wurden im Sinne des Wissenstransfers hier eingefügt.

Inhaltliche Erschließung

Es wird immer wieder betont, dass die vedischen Texte bzw. insbesondere Mantren nicht übersetzt werden können. Dessen ungeachtet haben natürlich Worte ihre Bedeutungen. Vielfach ist es so, dass diese Worte des Sanskrit synonym für das stehen, was sie entweder bewirken oder wessen bzw. welchen Anspruch diese repräsentieren und darüber hinaus von geschichtlichen Aspekten der Auslegung zugunsten von Einzelinteressen nicht frei und unabhängig zu betrachten sind. Persönlich ziehe ich es vor, die inhaltliche Erschließung neutral und ohne jeden Anspruch vorzunehmen, da inhaltliche Aussagen, also Auslegungen, vielfach auch als überholt zu erachten sind.

Daher muss ich hier betonen, dass diese Deutungen meinem Verständnis entsprechen, unter dem Gesichtspunkt meiner universellen Betrachtungsweise und meinem Neutralitätsgebot folgend.

Als hilfreich hat sich die Nutzung des Sanskrit Wörterbuches unter sanskritdictionary.com erwiesen.

Die Deutungen der Mantren sind nicht geeignet zur Anwendung des Agnihotra.

  • Sūryāyā – erste Strophe zum Sonnenaufgang
    Im Namen des Wesens der Sonne gebe ich [erste Portion Reis] – Im Namen des Wesens der Sonne für alles, nicht mir gehörend.
    Sūryā, also Sonne wird im Sanskrit eine der wichtigsten Bedeutungen zugesprochen.
    Sūryāyā, die Endung -yā, die bei Agnayē mit -yē zur Aussage kommt, ist die Deklination im Kasus Dativ Singular, also der Sonne, bzw. dem Feuer.
  • Agnayē – erste Strophe zum Sonnenuntergang
    Im Namen des Wesens des Feuers gebe ich [erste Portion Reis] – Im Namen des Wesens des Feuers für alles, nicht mir gehörend.
    Agni, ist das Wesen des Feuers, bzw. der Gott des Feuers. Es ist gleichfalls Lebensenergie und in der Vedischen Schöpfungsmythologie war Agni vor Sūrya entstanden.
  • Swāhā
    Was hier als die Aussage „gebe ich“ definiert wird, drückt im Grunde in der Wurzel des Wortes nur den luftleeren Raum aus, also den Raum, der nach der irdischen Atmosphäre beginnt. Womöglich ist dies auch als ein Hinweis darauf zu verstehen, wie weit die Wirkungen reichen, die bei der Aussprache des Wortes Swāhā und der Gabe, in unserem Fall des Reises, beim Agnihotra erfolgen.
    Ergänzend sei hierzu ausgeführt, dass die Erde im Vedischen die Bezeichnung Bhūh und die Atmosphäre, also der Bereich zwischen Erdoberfläche und luftleeren Raum Bhūhvas tragen.
  • I dam na mama
    Definiere ich hier in „für alles, nicht mir gehörend“. Shree Gajanan verwies bei der Erläuterung der Formel „I dam na Mama“ auf die Aussage in der Bibel „Dein Wille geschehe“ und unterstrich dessen Aussage kurz darauf mit „Vollkommene Hingabe, dein Wille geschehe“. Es geht darum, die eigenen Sorgen, Wünsche und Hoffnungen, also jedwede Gedanken während des Agnihotra zurückzustellen, um im Vertrauen mit sich selbst vollkommenes Gewahrsein zu erfahren. Der Fokus auf eine gleichmäßige Atmung ist dabei sehr hilfreich.
    Natürlich sind die Anwendungen als ein Dienst für einen Selbst zu sehen, doch es ist vor allem eben ein Dienst zum Wohle aller, also für die Welt, zur Erhaltung des Lebensraums und damit der Gemeinschaft.
    Achtung! Agnihotra verstärkt nicht nur das, was in das Feuer gegeben wird, sondern auch eben alles, was einem in dem Moment im Geiste beschäftigt. Daher sei man achtsam und rein mit sich wie im Geiste.
  • Prajāpatayē – zweite Strophe zu beiden Versen
    Im Namen des Wesens von allen was ist, gebe ich [zweite Portion Reis] – Im Namen des Wesens von allen was ist, nicht mir gehörend.
    Prajāpati, dass ich hier als das „Wesen, von allem was ist“ zum Ausdruck bringe, wird im Vedischen zum einen als die universale Schöpfungsgottheit bezeichnet, also als das Wesen des Ursprungs von allem, sowie zum anderen als Herr der Welt.

Ergänzend

Es mag sein, dass am Anfang von allem nur Stille herrschte und irgendwann ein Prozess von Teilung in Ladungszustände eingesetzt haben mag. Und mit diesem Ursprung so gesehen ein Wesen mit „Bewusstsein“ existent geworden ist.

Doch erscheint mir diese Formel des „Herrn der Welt“, auch als Prajapatih प्रजापति bezeichnet, überkommen, also veraltet und dem hierarchischen Konzept des Patriarchats wie dem der Stände, also des Kastenwesens, zugrunde zu liegen und deute ich als Ursprung, also Quelle dieses Konzepts.

Wobei sich auch inzwischen andeutet, dass diese Philosophien ihren Ursprung im alten Iran haben und mit Völkerwanderungen entlang den Seidenstraßen-Routen bis nach China gekommen sind.

Es geht um den Dienst in der Welt zur Erhaltung dieser unter Zuhilfenahme von Agnihotra und den anderen Yajnya’s.

Die Worte sind Ausdruck der Anerkennung und des Respekts vor dieser Welt, so wie der eigenen Existenz und der aller übrigen, ob vergangen oder existent.

Jeder Existenz liegt das Wesen des vollkommenen Bewusstseins zugrunde und damit auch die Eigenständigkeit ihres kreativ schöpferischen Daseins.

Philosophische Betrachtungen und Auslegungen sind aus meiner persönlichen Sicht als absolut geschlechtsneutral zu betrachten, denn es ist das Sein, das diese Humane Spezies und ihre Fähigkeiten des Handelns und der Vernunft zum Ausdruck bringen (oder auch Unvernunft).

I dam na mama unterstreicht auch, dass der Begriff des Eigentumsvorbehalts nicht relevant ist.

Die Menschen sollten sich die Einstellung zur Angewohnheit machen, dass sie nur Gäste auf diesem Planeten sind.

Diese Aussage scheint wiederholt in verschiedenen philosophischen Texten getroffen worden zu sein. So wurde diese mir schon um 1990 aus der vedischen Philosophie benannt.

Interessanterweise fand sich von Nikolaj Berdiajew aus „Der Sinn des Schaffens“ (1928) auf Seite 74 ein Absatz, welcher diese Aussage ebenso wiedergibt: „Der Mensch ist nicht nur natürliches Wesen, sondern auch übernatürliches Wesen, […] welches zwar in „dieser Welt“ lebt, aber „nicht von dieser Welt“ ist.“

Bewusstsein, das sich vom persönlichen Standpunkt über den planetaren Raum hinaus erweitert, erhebt das Wahrnehmungsspektrum hin zu einer Gemeinschaft, die allumfassend umsichtig ist.

Deswegen ist Weisheit wie hohe Ethik Grundlage aller fortschrittlichen Gemeinschaften.

Mit sich und dem Lebensraum, der sie umgibt.

Das geht einher mit der Überwindung des Egos.

Quellenangaben

    • Die Noten stammen vom Homa Hof Heiligenberg von deren Seite Agnihotra-Mantras.
    • Die Mantren wurden von Vasant Paranjpé gesungen und stammen von einer Kassettenaufnahme aus den 90ern, welche mir damals zur Verfügung gestellt wurde.
    • Die Quellen zur inhaltlichen Erschließung der Mantren entstammen weitestgehend aus den Büchern Agnihotra – Urspung, Praxis und Anwendungen von Horst und Birgitt Heigl sowie Homa Therapie – unsere letzte Chance von Vasant Paranjpé als auch aus verschiedenen Internetangeboten, wie zuvor aufgeführt.

Religiöse Beweggründe, geschlechtliche Merkmale wie ideologische Ansichten dürfen in den Hintergrund treten. Chemische und physikalische Abläufe und Eigenschaften zum Wohl der Umwelt, wie die Physis von Menschen und Tieren können nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Agnihotra heilt Klima, Umwelt und Leben.

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